Beschluss: Mehrheitlich empfohlen

Abstimmung: Ja: 6, Nein: 1

Herr Hesebeck erläutert, dass Anlass für die Planungen der neu aufgestellte Verkehrsentwicklungsplan der Stadt ist. Nach einem Ortstermin mit der Polizei hatte das Ing.-Büro Rauchenberger für den Einmündungsbereich Marschtorstraße / Werder einen Kreisverkehr vorgeschlagen und die Planung in der UBD-Sitzung am 24.09.2019 vorgestellt. Die Polizei hatte zu den Planungsvarianten aus dem Verkehrsentwicklungsplan Sicherheitsbedenken vorgebracht.

Zu der am 24.09.2019 vorgestellte Ausbauplanung für den Einmündungsbereich Marschtorstraße / An den Ratswiesen sind keine Bedenken vorgetragen worden. Der TOP ist am 24.09.2019 vertagt worden, um der Ingenieurgemeinschaft Schubert, die den Verkehrsentwicklungsplan erarbeitet hat, Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Die Stellungnahme der Ingenieurgemeinschaft ist den Ratsmitgliedern mit der Einladung zur heutigen Sitzung zugegangen.

 

Herr Dipl.-Ing. Müller von der Ingenieurgemeinschaft Schubert erläutert, dass nach dem Verkehrsentwicklungsplan vorgesehen ist, den Verkehr von der Jeetzelallee in die Marschtorstraße zu verlagern und die Einbahnstraßenregelung in der Marschtorstraße (Ost) stadteinwärts zu ändern. Die Ausbauplanung der Einmündung Marschtorstraße / An der Ratswiesen des Ing.-büros Rauchenberger entspricht dem Ausbauvorschlag in Verkehrsentwicklungsplan. Er erläutert die beiden im Verkehrsentwicklungsplan aufgezeigten Ausbauvorschläge für die Einmündung Marschtorstraße / Werder die eine Änderung der bestehenden abknickenden Vorfahrtsregelung vorsehen. Der Ausbauvorschlag 1 sieht eine „rechts-vor-links-Regelung“ vor, wodurch der Kfz- und Radverkehr aus Richtung Osten dadurch Vorfahrt gegenüber dem aus der Marschtorstraße in die Straße Werder fahrenden Verkehr hätte. Bei dem Ausbauvorschlag 2, der baulich aufwendiger ist, wäre die Marschtorstraße gegenüber der Straße Werder vorfahrtsberechtigt, so dass der Radverkehr in beiden Fahrtrichtungen den Knotenpunkt ungehindert passieren könnte.

Dem Bau eines Minikreisels sieht Herr Müller problematisch. Der Durchmesser ist nach den Kreiselrichtlinien der Minimalwert, der das Befahren selbst für größere Pkw schwierig macht. Aufgrund der Lage des Kreiselmittelpunktes außerhalb der Fahrbahnachse der Marschtorstraße wäre das Befahren für den Radverkehr aus dem Osten „umwegig“, so dass zu befürchten wäre, dass viele Radfahrer und evtl. auch Pkw-Fahrer den direkten Weg südlich der Mittelinsel wählen würden. Der Radverkehr aus Richtung Osten hätte nur Vorfahrt gegenüber einer Richtung, dem Verkehr aus der Straße Werder, nicht aber gegenüber dem Verkehr aus der Innenstadt.

Herr Müller favorisiert den Ausbauvorschlag 1 aus dem Verkehrsentwicklungsplan.

 

Rh Herzog erinnert daran, dass die Neufassung des Verkehrsentwicklungsplans insbesondere wegen der bestehenden Probleme im Radverkehr, u.a. auch wegen der Gefahrensituationen in der Jeetzellee, erfolgt ist. Ein Ziel ist, die Gesamtsituation in der Achse Marschtorstraße – Lange Straße – Mühlentor zu verbessern und mit fahrradtauglichem Pflaster zu versehen. Er spricht sich für die Umsetzung des Ausbauvorschlages 2 aus dem Verkehrsentwicklungsplan aus.

 

Rh Praetsch spricht sich u.a. auch aus Kostengründen für den Ausbauvorschlag 1  aus dem Verkehrsentwicklungsplan aus und weist darauf hin, dass die Stadt Kassel für den Radverkehr jährlich 64 € pro Einwohner investiert.

 

Rh Schmidtke befürchtet bei Umsetzung der drei Ausbauvorschläge Unfallschwerpunkte und verweist auf die Stellungnahmen der Polizei und des Ing.-büros Rauchenberger.

 

Nach Beendigung der Beratung empfiehlt der Ausschuss folgenden

 

 


Beschluss:

a)      Der Einmündungsbereich Marschtorstraße / An den Ratswiesen ist nach der vom Ing.-Büro Rauchenberger in der UBD-Sitzung am 24.09.2019 vorgestellten Ausbauplanung auszubauen.

b)      Der Einmündungsbereich Marschtorstraße / Werder ist nach dem Ausbauvorschlag 2 im Verkehrsentwicklungsplan auszubauen.