Sitzung: 07.11.2019 Rat der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 5, Enthaltungen: 3
Vorlage: 30/0357/2019
Die ansässige Firma
im Breeser Weg plant die Erweiterung des Betriebes und hat dazu die Änderung
des Bebauungsplanes beantragt (siehe Anlage I zur Vorlage).
Die Leistung des
geflügelfleischverarbeitenden Betriebes soll erhöht werden, sodass die Herstellung
von Convenience-Produkten von 75t pro Tag auf max. 200t pro Tag gesteigert
werden kann.
Derzeit ist ein
eingeschränktes Gewerbegebiet festgesetzt. Zur planungsrechtlichen Absicherung
der Erweiterung soll ein Sondergebiet Lebensmittelverarbeitung ausgewiesen
werden. Der Flächennutzungsplan müsste ebenfalls geändert werden.
Die Übernahme der
Planungskosten wurde vorab bestätigt. Hierzu wird ein städtebaulicher Vertrag
geschlossen.
Fachbereichsleiter
Hesebeck erläutert den Sachverhalt und verweist auf die Beratungen hierzu im
Fachausschuss UBD und im Verwaltungsausschuss.
Rh Herzog schildert
die Historie in dieser Angelegenheit aus seiner Sicht. So hat die Fa. Allfein
bereits 2015 einen Antrag gestellt, ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen. Die
Fa. Allfein beabsichtigte, das derzeit eingeschränkte Gewerbegebiet in ein
Industriebetrieb umzuwandeln. In einem Industriegebiet sind erhöhte Lärmwerte
zulässig und mit Zunahme von Lärmbelästigung zu rechnen.
Hierzu hat es nach
einer Anfrage seinerseits beim Landkreis die Aussage gegeben, dass eine
Änderung des Bebauungsplanes nicht notwendig sei. Bei Überschreitung von
Produktionsmengen ist lt. Aussage des Gewerbeaufsichtsamtes lediglich eine
Genehmigung nach Bundesimmissionsschutz einzuholen.
Seitens des Rates
der Stadt Dannenberg (Elbe) ist die Ausweisung eines Industriegebietes
verhindert worden. Die Fa. Allfein hat scheinbar zunächst mit gleichen
Produktionsmengen weitergearbeitet. Es kam jedoch zu erhöhten Lärmbelastungen,
denen ist u.a. nach Vorliegen einer Unterschriftenaktion von Bürgern aus dem
Dannenberger Osten nachgegangen worden ist, es sind erhöhte Werte nachgewiesen
worden.
Nunmehr liegt ein
erneuter Antrag auf Ausweisung eines Sondergebietes dar. Es ist nirgends
dargestellt worden, warum dieses notwendig ist. Seiner Meinung nach kommen die
Rechte von Anwohnern hier zu kurz. Er geht davon aus, dass mit der Ausweisung
eines Sondergebietes auch im weiteren Verlauf der Entwicklungen mit
Erweiterungen inklusive der Immissionen (Lärm und Gerüche) zu rechnen ist. In
einer öffentlichen Fachausschusssitzung ist von der Betriebsleitung mitgeteilt
worden, dass es durch die geplante Produktionserweiterung von 75 t auf ca. 200
t pro Tag zu keinen nennenswerten Erhöhungen von Lärm u.a. kommen wird. Vielmehr
werden Produktionsabläufe optimiert und an-und abfahrende Fahrzeugkapazitäten
besser ausgelastet werden.
Rh Herzog stellt
sich die Frage, wie der Betrieb bisher gearbeitet hat.
Er führt die vor
einiger Zeit dort stattgefundene Überprüfung in Bezug auf Schwarzarbeit an und
berichtet über den jüngsten Bericht in der hiesigen Presse in Bezug auf einen
Listerienbefall (Bakterien). In anderen Landkreisen sind in solchen Fällen
Betriebe bereits stillgelegt worden. Entsprechende Anfragen zu den Vorfällen in
dem Betrieb in Dannenberg /E. sind bereits entsprechende Anfragen beim
Landkreis als zuständige Behörde gestellt worden.
Rh Herzog erklärt
aufgrund diverser Unklarheiten in dieser Angelegenheit die Ablehnung der
SOLi-Fraktion zu diesem Vorhaben.
Weitere Wortmeldungen
gibt es zu diesem Tagesordnungspunkt nicht, Bgm Voß verliest den
Beschlussvorschlag der Verwaltung.
Der Rat der Stadt
Dannenberg (Elbe) fasst folgenden
Beschluss:
Der Rat der Stadt
Dannenberg (Elbe) leitet das Änderungsverfahren zur Änderung des
Bebauungsplanes Breeser Weg ein. Zur Übernahme der Planungskosten wird ein
städtebaulicher Vertrag geschlossen.