Sitzung: 24.09.2019 Umwelt- und Bauausschuss des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Vertagung
Vorlage: 22/0416/2019
RA Blume kann aus
terminlichen Gründen nicht an der Beratung teilnehmen. Die schriftliche
Stellungnahme des RA Blume ist der Vorlage als Anlage zur Kenntnisnahme
beigefügt.
Unter TOP 3
„Feststellen der Tagesordnung“ ist vereinbart worden, die TOPe 5 bis 10 der
Sitzungseinladung als einen TOP zu behandeln.
Rh Herzog liest den
Beschluss vor, nach dem RA Blum um eine rechtliche Beurteilung beauftragt
worden ist. Ein Teil dieses Beschlusses war, dass die Anliegerbeteiligung für
den Fall geprüft wird das die Marschtorstraße als Fahrradstraße ausgebaut wird.
Rh Herzog stellt fest, dass der Prüfauftrag nur zur Hälfte erfüllt worden ist
und eine abschließende Empfehlung nicht möglich ist.
Herr Maatsch
erläutert die rechtliche Beurteilung von RA Blume. Danach wäre der Ausbau der
Lange Straße nicht beitragspflichtig, aber der Ausbau der Marschtorstraße.
RA Blume hatte den
Auftrag zu prüfen, wie die beitragsrechtliche Situation nach der Ausweisung der
Marschtorstraße als Verkehrsberuhigter Bereich wäre. Eine Ausweisung als
Verkehrsberuhigter Bereich, nur um Ausbaubeiträge zu vermeiden, hält er für
rechtswidrig. Er weist darauf hin, dass die Ausweisung eines verkehrsberuhigten
Bereichs nach den straßenverkehrsrechtlichen Vorgaben erfolgen muss.
Als Rechtsfolgerung
schreibt RA Blume „Im Ergebnis erscheint mir der Weg der Anordnung eines
Verkehrsberuhigten Bereichs, der dann später der durch den Wunsch nach
Vermeidung von Ausbaubeitragspflichten motivierte Pflasteraustausch folgt,
rechtlich unsicher und riskant, durchaus riskanter als im Bereich Lange
Straße/Mühlentor“.
Herr Maatsch
vertritt die Rechtsauffassung, dass die rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten
einen Ausbau der Straße ohne den Eintritt der Beitragspflicht zulassen.
Herr Maatsch erläutert, dass Herr Blume den
östlichen Teil der Marschtorstraße nicht als Anliegerstraße gesehen hat,
sondern nur für den Fall, dass der Bereich als Fahrradstraße ausgebaut wird. Da
dieser Straßenbereich aber schon heute als Anliegerstraße zu werten ist, ist
dieser Absatz aus der Stellungnahme herausgenommen worden. Herr Maatsch liest
den betreffenden Absatz vor.
Rh Herzog ist der Meinung, dass das Fahrradkonzept
des Verkehrsentwicklungsplans nur sinnvoll umgesetzt werden kann wenn es als
Gesamtmaßnahme beraten wird und nicht als einzelne Ausbauschritte.
Rh Krull und Rh Behning sprechen sich dafür aus,
Ausbaumaßnahmen nicht als Einzelmaßnahmen zu beraten, sondern nur als
Gesamtkonzept und Rh Krull beantragt, die TOPe zu vertagen.
Nach kurzer Aussprache empfiehlt der Ausschuss folgende
Beschluss:
Die Behandlung der Tagesordnungspunkte 5 bis 10
wird vertagt.
Herr Hannemann vom Ing.-Büro Rauchenberger
erläutert die als Anlage zur Niederschrift beigefügten Ausbauplanungen für die
Einmündungsbereiche Marschtorstraße / An den Ratswiesen und Marschtorstraße /
Werder.
Das aus dem Verkehrsentwicklungsplan umgesetzte
Konzept, nachdem die Verkehrsführung des Einmündungsbereichs Marschtorstraße /
Werder beibehalten wird und der Fahrradverkehr aus dem östlichen Teil der
Marschtorstraße auf die abknickende Vorfahrtstraße Werder / Marschtorstraße
geführt wird, ist bei einem Ortstermin mit der Polizei als Verkehrsfachbehörde
als zu gefährlich für den Fahrradverkehr eingestuft und abgelehnt worden.
Als Alternativentwurf stellt Herr Hannemann einen
Minikreisel vor. Solch ein Minikreisel ist vor einigen Jahren in einer
ähnlichen Verkehrssituation in Adendorf gebaut worden und hat dazu geführt,
dass der dortige Einmündungsbereich, der vorher ein Unfallschwerpunkt war,
heute unauffällig ist.
Das Ing.-Büro Rauchenberger hat folgende Kosten
ermittelt: Umgestaltung Einmündungsbereich Marschtorstraße / An den Ratswiesen
= 20.000 €, Pflasteraustausch Marschtorstraße Ost = 33.000 € und Erstellung
eines Minikreisels = 43.000 €.
Für Rh Herzog ist es unabdingbar, dass der
Fahrradverkehr bevorrechtigt sein muss, wenn der östliche Teil der
Marschtorstraße als Fahrradstraße ausgebaut wird. Kreisverkehre hält er für den
Fahrradverkehr generell für problematisch und
insbesondere für kleinere Schulkinder für schwer händelbar.
St. AV Schmidtke schlägt vor, die Ausbaukonzepte
der Sitzungsniederschrift beizufügen, um in den Fraktionen darüber beraten zu
können.
Rh Krull schlägt vor, den Minikreisel in Adendorf
zu besichtigen.
Rh Herzog weist darauf hin, dass der Unfallschwerpunkt
in Adendorf nicht mit dem Einmündungsbereich Marschtorstraße / Werder zu
vergleichen ist, der kein Unfallschwerpunkt ist.