Sitzung: 01.04.2019 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 14/0141/2019
Sachverhalt:
Um 17:00 Uhr hat
eine Ortsbesichtigung des Waldemarturms stattgefunden. An dieser
Ortsbesichtigung haben der Ausschussvorsitzende Torsten Block sowie
Ausschussmitglieder Delia Mahnke und Ratsherr Kurt Herzog sowie der 1.
Samtgemeinderat Bernhard Beitz, die Museumsleiterin Susanne Götting-Nilius, die
Vertreterinnen des Fachdienstes 31 Beate Demmer und Marietta Lütge sowie Ursula
Fallapp teilgenommen.
Die Museumsleiterin
Susanne Götting-Nilius hat dabei die einzelnen Stationen im Waldemarturm
erklärt und auch Anregungen formuliert. Ihr liegt es am Herzen, das Thema
Dannenberg (Elbe) und die Jeetzel deutlicher zu verstetige. Natürlich ist auch
die Barrierefreiheit ein Thema und auch Herzog-August sollte bei einer
Neukonzeption bedacht werden.
Der Blaudruck ist
zwar eine Handwerkstätigkeit gewesen, aber nicht die entscheidende in der Stadt
Dannenberg (Elbe). Deshalb sollte überlegt werden, ob eventuell die
Brautätigkeit den Blaudruck ersetzen sollte.
Das Waldemarzimmer
wird für Kunstausstellungen genutzt. Diese Strategie sollte auf jeden Fall
beibehalten werden und Frau Götting-Nilius schlägt vor, auch das Thema Dänemark
miteinzubeziehen.
Im Obergeschoss des
Waldemarturms ist eine Hochwasserausstellung installiert. Ob diese
möglicherweise besser in das Museum Hitzacker passt, bleibt zu überlegen.
Eine grundsätzliche
Neukonzeptionierung von der „Wunderkammer“ des Heimatmuseums zu einer
Konzentration auf die Stadtgeschichte Dannenbergs ist im Zuge der letzten
Dachsanierung erfolgt, so Susanne Götting-Nilius. Dies ist inzwischen 20 Jahre
her. Deshalb scheint es angebracht, einen aktuellen Blick sowohl auf die
Inhalte als auf die Gestaltung der Ausstellung zu werfen und gegebenenfalls die
Möglichkeit eines offenen Daches zu nutzen.
Die sinnvolle Festlegung
auf Themen der Stadtgeschichte und das Thema Hochwasser ist im dezentralen
Sammlungskonzept des Museumsverbundes festgeschrieben.
Einige Bereiche
könnten auf thematische Relevanz überprüft werden (paläontologische Funde,
Blaudruck, etc.) und gegebenenfalls wichtige Aspekte der Geschichte Platz
machen. Gleichzeitig kann die Gestaltung überdacht werden (Stadtgeschichte) und
es müssen Aktualisierungen vorgenommen werden, wie zum Thema Hochwasser. Im
Hinblick auf das Jubiläum der Gefangenschaft König Waldemars II 2023 soll das
Thema grundlegend wissenschaftlich erarbeitet werden. Bisher wird dieser
wichtigsten Episode der Dannenberger Geschichte, die eine Bedeutung weit über
die Region in ganz Nordeuropa erlangte, nicht gebührend im Turm – der Waldemar
im Namen trägt, dargestellt.
Über diese
thematischen Aspekte hinaus ist über eine verstärkte Ausrichtung auf Menschen
mit Einschränkungen wünschenswert. Der Turm kann zwar niemals barrierefrei
sein, aber Angebote für Menschen mit Seh- oder Höreinschränkungen und Angebote
in einfacher Sprache sind gut denkbar. Der Museumsverbund ist bereits in
Kontakt mit dem Beirat für Menschen mit Behinderungen. Mit erfolgter
Dachsanierung kann gegebenenfalls das Dachgeschoss als weitere zu nutzende
Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen.
Die Vielzahl der
Aspekte legt eine fachkundige Betrachtung von außen nahe.
RH Kurt Behning
schlägt vor, mit Mirko Tügel Verbindung aufzunehmen. Dieser hat sehr intensiv
an der Neuausrichtung des Feuerwehrmuseums in Bezug auf „neue Medien“ mitgewirkt.
Vielleicht ist es
Mirko Tügel auch möglich, hier zu unterstützen.
RH Kurt Herzog
findet die Verknüpfung mit der Braukunst überlegenswert. Es muss aufgezeigt
werden, wie die Menschen in der Region in früheren Zeiten gelebt haben. Hier
sollten Schulen eingebunden werden. Er schlägt auch vor, bei dem vielen Wasser,
das sich rund um Dannenberg (Elbe) bewegt hat, das Thema „Fisch“ nicht außer
Acht zu lassen.
RF Delia Mahnke
wünscht sich eine Auseinandersetzung mit Stadtbränden. Auch dies sollte mit den
Schülern zusammen aufbereitet werden.
RH Dr. Olaf
Praetsch findet eine Darstellung der Flüchtlingssituation in und um Dannenberg
(Elbe) erwähnenswert. Er stellt die Frage, wie oft Schüler das Museum besuchen.
Susanne Götting-Nilius erläutert, dass die Hochwasserausstellung von den
Schülern und Lehrern überhaupt nicht akzeptiert wird.
Das Thema
Barrierefreiheit, so RH Kurt Herzog, darf auf keinen Fall außer Acht gelassen
werden, RH Dr. Praetsch möchte, dass auch Experten miteinbezogen werden, die
nicht unbedingt in Dannenberg (Elbe) leben, sondern in der benachbarten
Kreisstadt.
Zum Abschluss der
Diskussion wird deutlich, dass der politische Wille durchaus erkennbar ist,
dass an den Inhalten der Ausstellungen im Waldemarturm gearbeitet werden muss.
Nach der Sommerpause soll sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales
mit dieser Entscheidung befassen.
Der Ausschuss für
Stadtentwicklung und Soziales empfiehlt folgenden
Beschluss:
Im
Zusammenhang der notwendigen Dachsanierung des Waldemarturms überdenkt die
Stadt Dannenberg (Elbe) auch Themen, Darstellung und Präsentation der
Dauerausstellung zur Stadtgeschichte und zum Hochwasser.