Sitzung: 04.06.2018 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 04/0210/2018
Ursula Fallapp erläutert:
Die Sozial Ökologische Liste Wendland (SOLI) im Stadtrat, Herr Dirk
Brüggemann, hat bereits für die Sitzung am 10.04.2018 beantragt, die
Tagesordnung zu erweitern.
Ein Tagesordnungspunkt sollte die „Kündigung der Nutzungsvereinbarung für
die Ohmsche Haus zwischen der Stadt Dannenberg (Elbe) und dem Kulturring
Dannenberg e.V. zum Jahresende“ sein. Die Begründung lautete: Der Vorstand des
Kulturringes hat signalisiert, andere Spielstätten für die Aufführung nutzen zu
können. Um einen Verkauf des Ohmschen Hauses einzuleiten, ist eine
fristgerechte Kündigung notwendig.
Des Weiteren hat die Sozial Ökologische Liste Wendland (SOLI) im Stadtrat
Dannenberg (Elbe) beantragt, die „Beratung über die weitere Finanzierung des Kulturringes
und der damit einhergehenden Vereinbarkeit in einer neu ausgearbeiteten
Richtlinie zur Förderung von Kunst und Kultur“.
Die Begründung für diesen TOP ist, dass für die weitere Finanzierung des
Kulturringes als Minimalforderung ein einfacher Geschäftsbericht eingefordert
werden sollte; eine Aufstellung über Anzahl der Veranstaltung mit Anzahl der
Besucher und die größten Ausgabeposten. Der Bericht sollte im Vorfeld der
städtischen Haushaltsberatungen vorliegen.
Torsten Block erläutert diese Anträge.
Ursula Fallapp erklärt dazu, dass die Anträge bisher nicht auf der
Tagesordnung erschienen sind.
Mit Herrn Brüggemann wurde Einigung darüber erzielt, dass die
Tagesordnungspunkte erst in der heutigen Sitzung behandelt werden.
Torsten Block erläutert, dass er damit einverstanden war, dass die Themen
in der heutigen Sitzung behandelt werden. Dennoch hätte er sich gewünscht, dass
in der Einladung darauf eingegangen wird, dass die Tagesordnungspunkte von der
Sozial Ökoligischen Liste Wendland (SOLI) beantragt wurden.
Im Anschluss erläutert Ursula Fallapp die vorgeschlagene Vorgehensweise.
Vor rd.
60 Jahren wurde der Kulturring Dannenberg e.V. gegründet. Ziel dieses Vereines
war es, den Bürgern der Stadt Dannenberg (Elbe) und des Landkreises ein
möglichst breites Spektrum von kulturellen Angeboten zu eröffnen.
Die
Erwachsenenbildung und die Jugendarbeit sollten gefördert werden.
Jahrzehntelang warb der Vorstand des Kulturringes Dannenberg e.V. um neue
Mitglieder. Eine Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde Dannenberg (Elbe) und dem
Rechtsnachfolger Samtgemeinde Elbtalaue ist nach der Satzung des Kulturringes
gewünscht. Bei Auflösung des Vereines fließt das gesamte Vermögen der
Samtgemeinde zur Förderung kultureller Aufgaben zu.
Die
Stadt Dannenberg (Elbe) unterstützt den Kulturring jährlich mit einem Zuschuss
in Höhe von 17.500,00 €. Des Weiteren erhält der Kulturring Dannenberg e.V.
einen Betrag in Höhe von 4.000,00 € für den Unterhalt des Ohmschen Hauses.
Das
Ohmsche Haus, ein städtisches Gebäude, wurde vom Kulturring übernommen; der
Unterhaltungsaufwand wird vom Kulturring getragen.
Im
vergangenen Jahr hat sich deutlich gezeigt, dass die Kultur in Dannenberg
(Elbe) eine Neuausrichtung braucht. Neben dem Kulturring sind viele
Einrichtungen entstanden, die z.T. ehrenamtlich arbeiten und sich den gleichen
Auftrag gegeben haben, wie den, den der Kulturring Dannenberg e.V. erfüllt.
Im
September des letzten Jahres begannen erste Überlegungen nach Alternativen der
Nutzung für das Ohmsche Haus zu suchen. Nach 30 Jahren Nutzung wäre eine
umfangreiche Sanierung erforderlich, die der Kulturring finanziell nicht
leisten kann. Hohe Betriebskosten, die bisher anteilig von der Stadt Dannenberg
(Elbe) getragen werden, könnten bei Verkauf der Immobilie der Kulturarbeit der
Stadt insgesamt zufließen. Ein weiterer
Punkt zur Neuaufstellung ist, dass der Kulturring zwar der einzige seiner Art
ist, der im Landkreis noch existiert, aber bei weitem nicht die Attraktion für
Lüchow-Dannenbergs Einwohnerinnen und Einwohner darstellt. Darum stellt der
Vorstand immer wieder Überlegungen an, wie die Anziehungskraft der
Veranstaltung gesteigert werden kann. Der Vorstand setzt darauf, neues Publikum
zu gewinnen und auch für die Jugendlichen ein Angebot auszuarbeiten.
Mit den
Mitgliedsbeiträgen und dem Zuschuss der Stadt ist dies nur begrenzt möglich.
Die Mitglieder erkennen, dass Konzerte und Veranstaltungen, die normal besucht
sind, nicht die Kosten decken. Überall, wo das kulturelle Leben einer Stadt
noch als öffentliche Aufgabe begriffen wird, sind die Kosten für die
Allgemeinheit immens. Deshalb ist es umso wichtiger alle Kulturträger mit
einzubeziehen und ihnen gleiche Möglichkeiten zu eröffnen.
Die
Kooperationen des Jahres 2018 mit dem Hospizverein, der Kulturkirche, der
Musikwoche Hitzacker (Elbe), den Sommerlichen Musiktagen, der VERDO GmbH und
vielen anderen zeigt durch die vielen positiven Äußerungen, dass dies der Weg
für die Zukunft ist.
Der Weg
der Kooperationen muss gefestigt und weiter verfolgt werden. Schon jetzt
signalisieren Eltern und Schüler des Fritz-Reuter-Gymnasiums große Zustimmung
dafür, dass die Themen im Unterrichtsfach "Deutsch" für das
Zentralabitur 2019 durch die Aufführung von Franz Kafkas "Das Zögern vor der Geburt"
beachtet werden. Die Schüler müssen keine großen Wege zurücklegen, um eine
solche Veranstaltung besuchen zu können.
So soll
es in Zukunft weiter gehen:
Hella's
Theaterclub stellt ein hervorragendes Kabarettprogramm auf die Beine.
Der
Hospizverein führt an das Thema "Leben und Sterben" heran.
Die
Kulturkirche bezieht heimische Künstlerinnen und Künstler mit ein.
Und so
will es auch der Kulturring verstanden wissen, dass diese Kooperationspartner
für Kultur in Dannenberg (Elbe) eine wichtige Rolle spielen.
Derzeit
ist der Vorstand des Kulturringes dabei, mit den anderen Kulturträgern das
Programm für das Jahr 2019 zu gestalten. Dabei sind neue Spielstätten aufgetan
worden:
- der Ostbahnhof in Dannenberg (Elbe)
- das Hotel "Alte Post" in
Dannenberg (Elbe)
- Freiflächen der Stadt Dannenberg (Elbe)
- das VERDO in Hitzacker (Elbe)
- das Hotel "Steinhagen" in
Damnatz
Die
Stadt Dannenberg (Elbe) und der Kulturring Dannenberg e.V. wollen einen
Auflösungsvertrag für den Pachtvertrag für das Ohmsche Haus schließen.
Der Vorstand des Kulturringes hofft auf die Unterstützung
der gewählten Mandatsträger der Stadt Dannenberg (Elbe).
Dirk
Brüggemann geht auf den Antrag der SOLI-Fraktion ein. Er möchte verstanden
wissen, dass der Kulturring kein Freifahrtschein für seine Veranstaltungen
bekommt. Andere Kulturträger müssen Anträge formulieren, um an Fördergelder zu
kommen. Dies muss auch dem Kulturring abverlangt werden.
Martin
Schultz vermisst hinter den in der Vorlage dargelegten Zielen das Konzept des
Kulturringes. Mit dem Beschluss der Richtlinie zur Förderung von Kunst und
Kultur wird auch dem Kulturring eine Antragstellung auferlegt werden.
Ursula
Fallapp erläutert, dass der Vorstand des Kulturringes an dem Konzept arbeitet
und dieses in nächster Zeit vorgelegt werden wird.
Einstimmig
empfiehlt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt
Dannenberg (Elbe) folgenden
Beschluss:
Die
Stadt Dannenberg (Elbe) begrüßt das Konzept "Kultur in Dannenberg
(Elbe)" und unterstützt dieses.