Sitzung: 07.02.2017 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 04/0058/2017
Ursula Fallapp erläutert:
In der
vergangenen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Soziales des Rates
der Stadt Dannenberg (Elbe) hat der
Ausschussvorsitzende ein Schreiben des Herrn Heino Rygula, Inhabers eines Einzelhandelsgeschäftes vorgelegt,
in dem er sich zunächst im Namen vieler Geschäftsleute für die vertrauensvolle
Zusammenarbeit in der vergangenen Legislaturperiode bedankt und die Hoffnung
aus dem Kreis der Geschäftsleute wiedergibt, dass diese auch in der kommenden
Legislaturperiode fortgesetzt werden wird. Des Weiteren weist Heino Rygula
darauf hin, dass in bisherigen Sitzungen über den Ausbau der Langen Straße
gesprochen worden ist und er schon vor Jahren darum gebeten hat, dass diese
Maßnahme durch fachkundliche Beratung begleitet wird. Er und andere
Geschäftsleute hegen den Wunsch, dass ein Glätten der Fahrbahn durch eine
Verfugung erfolgt. Auch könnten Überwege in anderer Farbe gestaltet werden, die
schon von weitem zu erkennen sind und den Fußgänger gezielt lenken.
Heino
Rygula bittet im Namen der Geschäftsleute
darum, dass Werbegemeinschaft und Kaufmannschaft an dem
Umgestaltungsprozess teilhaben können.
Des
Weiteren weist er darauf hin, dass die Fahr- und Parksituation in der Langen
Straße von der Kaufmannschaft so nicht weiter hingenommen werden wird. Die
Beschilderung sagt aus, dass es sich in der Langen Straße um einen verkehrsberuhigten Bereich handelt.
An die Vorschriften zu dieser
Beschilderung hält sich niemand. Die Dauerparksituation von vielen
Verkehrsteilnehmern und auch Geschäftsleuten ist nicht mehr akzeptabel.
Insbesondere der viel zu schnell fahrende Autoverkehr und die auf dem Gehweg
fahrenden Fahrradfahrer sind unerträglich. Die Fußgänger fühlen sich oft auf
den Fußgängerwegen von den Fahrradfahrern belästigt. Die älteren Leute
erklären, dass sie deshalb nicht mehr in die Innenstadt kommen. Schreiben an
den Landkreis und an die Stadt haben bisher keinen Erfolg gebracht. Auch die
Polizei fühlt sich nicht zuständig.
Zu dem
Umgestaltungsprozess gehört nach Aussage von Heino Rygula, der für die
Geschäftsleute spricht, auch die mögliche Umgestaltung der Riemannstraße. Diese
sollte beidseitig befahrbar werden. Eine Beschilderung von der
Umgehungsstraße her, die auf die Zufahrtsmöglichkeiten zu der Innenstadt verweist, sollte schnellstens
erfolgen. Auf den sich stauenden Verkehr im Bereich der Post vom Lindenweg her könnte so eingewirkt werden.
Der
Ausschussvorsitzende Torsten Block erläutert:
Der
Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg
(Elbe) hat, nachdem das Schreiben vom
Ausschussvorsitzenden verlesen worden
war, festgelegt, dass in einer erneuten
Sitzung Anfang Februar die Anmerkungen und Anregungen in einem
gesonderten Tagungsordnungspunkt behandelt werden sollen.
Ursula
Fallapp erläutert:
Der
Umwelt- und Bauausschuss der Stadt Dannenberg (Elbe) hat sich in seiner Sitzung
am 6. Februar mit der Verkehrsführung in der Riemannstraße befasst und den
Antrag der Bürgerliste, eine beidseitige Befahrbarkeit ohne Umbaumaßnahmen, bei
einer Ja-Stimme, einer Enthaltung und fünf Nein-Stimmen abgelehnt.
Mehrheitlich
wurde empfohlen, die ursprüngliche Fahrtrichtung wieder herzustellen.
Des
Weiteren hat sich der Umwelt- und Bauausschuss mit einem Antrag der Fraktion
Bürgerliste zum Zustand der „Ausstattung der Langen Straße“ befasst.
Dieser
Antrag basiert auf den
Beschlussvorschlag, dass die Ausstattung der Langen Straße wieder in einen
ansehnlichen Pflegezustand zu versetzen ist. Insbesondere sollen abgeknickte
Bäume ebenso ersetzt werden wie abgefaulte oder an- und umgefahrene
Eichenpfosten in den Pflanzbeeten. Außerdem sollen im Fußweg kaputte Klinker
ausgetauscht werden.
Die
Verwaltung hat bereits signalisiert, dass diese Maßnahmen, sobald es die
Witterung zulässt, durchgeführt werden.
Der
Antrag sah des Weiteren vor, zunächst nur für den Bereich des Haupteinganges
zur Volksbank Vorschläge zu
unterbreiten, wie durch einfache technische oder bauliche Maßnahmen das
(ohnehin unzulässige) Parken zu verhindern ist.
Bei drei Ja-Stimmen und vier
Nein-Stimmen wurde auch dieser Antrag zunächst abgelehnt. Eine Sensibilisierung
des Verkehrsteilnehmers ist vorrangig angedacht. Dazu soll ein entsprechender
Aushang in den Schaufenstern der Volksbank erfolgen.
Über
das Ansinnen der Kaufmannschaft, eine Verfugung der Langen Straße durch
fachkundliche Beratung in Erwägung zu ziehen, muss im Umwelt- und Bauausschuss
entschieden werden. Diesem Ausschuss obliegt die Zuständigkeit für Baumaßnahmen
in den Straßen.
In dem
Schreiben des Herrn Rygula verweist er im Namen der Geschäftsleute weiterhin
darauf, dass die Werbegemeinschaft und die Kaufmannschaft an den
Umgestaltungsprozessen teilnehmen müssen. Hier muss eine Regelung gefunden
werden, wie und in welcher Form dieses in Zukunft vollzogen werden soll.
Rh Dr.
Olaf Praetsch begründet und erläutert noch einmal die Anträge der Bürgerliste.
Er erklärt in diesem Zusammenhang auch, dass er das Pflaster in der Innenstadt
als störend empfindet. Andere Mitglieder der Bürgerliste haben hier eine
gegenteilige Meinung.
Rh Dirk
Brüggemann erinnert an die Aussage des Bauamtes, dass eine Verfugung des
Pflasters in der Langen Straße nicht machbar sei. Dirk Brüggemann möchte die
Meinung der anwesenden Bürgerinnen und Bürger hören.
Die
Sitzung wird unterbrochen.
Heino
Rygula erläutert noch einmal den Inhalt seines Schreibens. In anderen Städten
sind Verfugungen durchgeführt worden. Warum kann das nicht in Dannenberg (Elbe)
auch erfolgen. Er nennt das Beispiel Salzwedel. Im Übrigen sind im Bereich des
Mühlentores auch Verfugungsmaßnamen durchgeführt worden. Er bittet, diese
Möglichkeiten zumindest zu prüfen.
In
diesem Zusammenhang erwähnt Heino Rygula auch, dass das rasante Fahrradfahren
in der Innenstadt eine Belastung ist.
Heino
Rygula fragt sich, was eine neue Pflasterung bewirken soll, wenn die Gossen im
ursprünglichen Zustand verbleiben.
Dieter
Aschbrenner erkennt den Grund nicht, weshalb das Pflaster entfernt werden soll.
Wer hat welche Probleme, fragt sich Dieter Aschbrenner.
Dieter
Aschbrenner erinnert sich an die Auswahl des Pflasters. Mit viel Gesprächen und
großem Aufwand ist seinerzeit das Material ausgewählt worden. Dieses Pflaster
hat die beste Liegequalität. Aus diesem Grunde einigte sich der Rat der Stadt
auf diese Variante. Der damalige Planer Rauchenberger sprach sich gegen eine
Verfugung aus. Bei Starkregen kann das Wasser entsprechend nicht ablaufen und
es führt zu Stauungen. Musterpflasterflächen wurden angelegt; auch mit
versiegelten Kunststoffflächen.
Dieter
Aschbrenner hält das Pflaster für eine hervorragende Wahl. Eine Optimallösung
wird es nie geben. Er bittet, das Unwort „Querungshilfen“ nicht mehr zu
verwenden und die Schilder entfernen zu lassen.
Waltraud
Krenz verweist darauf, dass jeden Donnerstag durch die Kehrmaschine vermehrt
Splitt aus den Fugen gezogen wird. Des Weiteren ist das Hinweisschild zur
verkehrsberuhigten Innenstadt an einer Stelle angebracht, wo niemand dieses
Schild erkennt.
Gisela
Stolte bezeichnet eine mögliche Baumaßnahme in der Langen Straße als Todesstoß
für die Einzelhändler. Die Maßnahmen, die durchgeführt werden, dürfen keine
langen Bauzeiten mit sich bringen.
Hinrich
Stange-Siebenbrodt ist ein Befürworter der Pflasterung. Allerdings kann er
durch die Pflege seiner Mutter im Rollstuhl es gut nachvollziehen, dass
Behinderte auf dieser holprigen Fahrbahn sich nicht fortbewegen können. Er
verweist auf den Bereich zwischen dem Hochhaus und dem Ratskeller. Hier sind
gute Überquerungshilfen gebaut worden. Dieses Vorgehen sollte man auch an drei
Stellen in der Langen Straße nachholen.
Doris
Haase-Mohrmann verweist auf die Situation, dass immer weniger Geschäfte in
Dannenberg (Elbe) ein Auskommen haben. Eine Baustelle über mehrere Wochen wird
sie nicht durchhalten können.
Dieter
Aschbrenner erinnert an die Entscheidung zur Gosse. Ursprünglich war daran
gedacht, die Straße insgesamt auf einer Ebene zu pflastern. Der jetzige
Stadtdirektor Jürgen Meyer war seinerzeit bei einer Tagung von einer Form der
unterschiedlichen Höhen begeistert worden. Diese Begeisterung nahmen die
Ausschüsse entsprechend auf und beschlossen, eine Gosse in die Fahrbahn zu
legen.
Heino
Rygula verweist noch einmal auf die Dauerparker in der Langen Straße.
Geschäftsleute und Mitarbeiter aus öffentlichen Gebäuden stehen auf den
Kurzzeitplätzen von morgens bis abends. Wenn hier nicht Abhilfe geschaffen
wird, werden immer weniger Kunden in die Stadt gelangen.
Günter
Voß versteht die Diskussion des Abends nicht. Er erläutert, dass es einen
Beschluss gibt, der 200.000,00 € als Haushaltsrest für den Ausbau der Langen
Straße sichert und nun eine Empfehlung, dass weitere 80.000,00 € in diesem Jahr
bereitgestellt werden sollen. Alle Diskussionspunkte, die heute Abend genannt
sind, sind bereits über Jahre diskutiert worden. Querungshilfen, die
Veränderung der Gosse, die Veränderung der Fahrbahn, das Einbeziehen der
Denkmalpflege, Musterpflasterflächen – all das sind Maßnahmen, die bisher nicht
zu einer Entscheidung geführt haben, die zufriedenstellend ist. Die
Musterpflasterflächen, die im OT Breese angelegt werden sollen, sind eine
Forderung der Denkmalpflege.
Günter
Voß sagt schon jetzt zu, dass alle Einzelhändler an der Entscheidung der
Ausbauplanung beteiligt werden.
Günter
Voß erläutert, dass diese Maßnahmen durchgeführt werden sollen, um noch mehr
Menschen, die heute nicht in die Stadt kommen, in die Innenstadt und damit in
die Einzelhandelsgeschäfte zu holen.
Er
wiederholt noch einmal die zwei Alternativen: Entweder die Straße bleibt wie
sie ist oder das Pflaster wird durch Betonsteine ersetzt.
Der
Ausschussvorsitzende Torsten Block eröffnet erneut die Sitzung.
Rh Dirk
Brüggemann erinnert daran, dass immer wieder Aussagen vom Bauamt getroffen
wurden, dass die Denkmalpflege gewisse Änderungen nicht genehmigen wird. Er
befürwortet ein Gespräch mit der Denkmalpflegerin.
Ursula
Fallapp erläutert noch einmal, dass der Ausbau der Straße dem Umwelt- und
Bauausschuss in der Entscheidung obliegt.
Der
Ausschussvorsitzende Torsten Block bittet darum, den Beschlussvorschlag
dahingehend zu ergänzen, dass der Umwelt- und Bauausschuss beauftragt wird, die
Denkmalpflege in die nächste öffentliche Sitzung zu der Thematik „Ausbau der
Langen Straße“ einzuladen.
Einstimmig
empfiehlt der Ausschuss folgenden
Beschluss:
Die
Entwicklung der Innenstadt in Dannenberg (Elbe) wird kontinuierlich
fortgeführt. In jeder Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Soziales
des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
wird dazu ein Tagesordnungspunkt
aufgenommen. Die Entwicklung der Einzelhandelsunternehmen, die Fahr- und Parksituation
in der Innenstadt sowie die Erreichbarkeit der Einzelhandelsbetriebe sind
Schwerpunktthemen.
Der
Umwelt- und Bauausschuss wird aufgefordert, die Denkmalpflege in die nächste
öffentliche Sitzung zu der Thematik „Ausbau der Langen Straße“ einzuladen.