Sitzung: 19.04.2016 Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 7, Nein: 1
Vorlage: 30/0710/2016
Ausschussvorsitzender Torsten Block erläutert:
Im Zusammenhang mit der Planung der Neuentwicklung der Bereiche Querdeich
und Mühlentor ist wiederholt die Anbindung des Verkehrs von der Bundesstraße
191 stadteinwärts über die Riemannstraße erörtert worden. Mit dieser Maßnahme
wird der Stadtkern besser erreicht. Insbesondere auswärtige Gäste können den
Stadtkern besser erkennen. Dieses Vorhaben wird von Seiten der Geschäftsleute
im Stadtkern ausdrücklich befürwortet.
Der Verkehrs- und Unfallschwerpunkt Prochaskaplatz / Ecke Lindenweg wird
entlastet und entschärft.
Der genannte Zeitraum sollte zunächst versuchsweise festgelegt werden.
Die Zeit des Weihnachtsgeschäftes muss mit enthalten sein.
Die Fraktion beantragt daher folgenden Beschluss:
Die Riemannstraße wird versuchsweise zugunsten des stadteinwärts
fließenden Verkehrs geöffnet. Dazu wird die Einbahnregelung im Bereich der
Verengung in umgekehrter Richtung festgelegt. Diese Maßnahme wird zunächst
zeitlich begrenzt ab Ende der Sommerferien bis zum Jahresende erprobt. Während
und nach dieser Erprobungszeit wird die Verkehrszählanlage in dem genannten
Bereich aufgestellt, um belastbare Erkenntnisse über die Auswirkung der
Veränderung auf den stadteinwärts fließenden Verkehr zu erhalten.
Es wird sichergestellt, dass in der lokalen Presse vorab über diese
Maßnahmen informiert wird.
Maren Ramm erläutert ergänzend, dass der Unfallschwerpunkt Prochaskaplatz
mit dieser Lösung entschärft wird. Wer an der Jeetzelallee abbiegt, verstärkt
den Gefahrenpunkt und steigert so die Unfallhäufigkeit.
Maren Ramm erläutert, dass auch die Radfahrer mit der vorgesehenen
Änderung besser gesehen werden. Sie bittet um eine positive Entscheidung des
Antrages.
Kurt Herzog stellt die Frage: Warum jetzt, warum so?
Der Verkehrsentwicklungsplan enthält im Entwurf entsprechende Aussagen zu
den Unfallschwerpunkten. Den Antrag der Grünen-Fraktion bezeichnet er als eine
Alibi-Maßnahme. Er ist der Meinung, dass dieser Antrag lediglich gestellt
worden ist, um Famila zu retten. Die IHK hat als unüberwindbare Hürde für eine
gute Stadtentwicklung die B216 bezeichnet. Dieses gibt Kurt Herzog zu bedenken.
Von ihm ist eine klare Ablehnung zu erwarten.
Jens Hesebeck weist darauf hin, dass die veränderte Verkehrsführung zu
Problemen führen wird.
Elke Mundhenk erläutert, dass der Verkehrsplaner die Aussage getroffen
hat, dass die Riemannstraße geöffnet werden müsste. Sie hält diese
Vorgehensweise für richtig und hat auch in Erinnerung, dass die CDU dies vor
vielen Jahren gefordert hat.
Der stadteinwärts fließende Verkehr in Dannenberg (Elbe) ist schwer zu
regeln.
Elke Mundhenk verweist darauf, dass der Gebäudebestand des Schulzentrums
neu geordnet werden soll. Hier werden sich für eine spätere Lösung Mittel und
Wege ergeben, wie eine Neugestaltung der Riemannstraße aussehen kann.
Elke Mundhenk unterstützt den vorliegenden Antrag.
Bernhard Fathmann äußert sich positiv zu dem Antrag. Für ihn wäre eine
noch bessere Lösung die Zweispurigkeit der Riemannstraße. Er stützt damit das
Ansinnen von Famila und verweist darauf, dass Famila einen Schwerpunkt im
Einzelhandel in Dannenberg (Elbe) bildet.
Bernhard Fathmann möchte nicht immer nur auf Planer warten, sondern
selbst aktiv werden.
Maren Ramm unterstützt diese Aussage. Sie erinnert daran, dass der
Stadtplaner Böhme einen ähnlichen Vorschlag gemacht hat und möchte auch endlich
mit Entscheidungen vorankommen.
Die Kaufmannschaft, so Maren Ramm, ist ebenfalls der Meinung, dass die
Straße geöffnet werden muss, um den einfließenden Verkehr in die Innenstadt zu
führen.
Für Jens Hesebeck ist der Verkehrsplaner maßgebend. Städtebau und
Verkehrsplan müssen übereinander gelegt werden. Er weist darauf hin, dass die
Samtgemeinde einen solchen Verkehrsversuch genehmigen muss und dazu ist eine
Stellungnahme der Träger öffentlicher Belange einzuholen.
Günter Voß unterstützt den Antrag. Es besteht die Möglichkeit, etwas
auszuprobieren. Dies ist zu
theoretischen Annahmen ein Unterschied. Er möchte so schnell wie möglich
mit der Lösung beginnen. Sollte in einem halben Jahr sich zeigen, dass diese
Entscheidung falsch war, kann sie jederzeit abgeändert werden.
Rh Tapper möchte „das Ausprobieren“ beschrieben haben. Was ist unter
„ausprobieren“ zu verstehen; was sind Entscheidungskriterien? Ein erster
Unfall; ein zweiter Unfall?
Für Günter Voß sind die Messergebnisse aus den Zählungen bindend.
Kurt Herzog weist noch einmal darauf hin, dass der
Verkehrsentwicklungsplan genaue Angaben über einen zusätzlichen Verkehr macht,
der durch das Drehen der Riemannstraße in die Stadt hineinfährt. Seines Wissens
sind dies tausend Fahrzeuge pro Tag.
Bernhard Fathmann weist darauf hin, dass jeder Kunde, der die Stadt
besucht, für den Einzelhändler von Bedeutung ist.
Für Kurt Herzog ist jeder Kunde ein Gefährdungspotenzial. Kurt Herzog
beschreibt, dass sich seiner Meinung nach derzeit ein Problem nach dem anderen
in der Stadtentwicklung auftut. Mit dieser Alibifunktion des stadteinwärts
fließenden Verkehrs wird die Aussage des Gewinnverlustes von Famila nicht zu
beschönigen sein.
Kurt Herzog weist darauf hin, dass, wenn über die Riemannstraße
zusätzlicher Verkehr eingeholt wird, dieser auch wieder rausfahren muss.
Ernst Bader spricht sich ironisch dafür aus, an der Jeetzelallee eine
Rot-Kreuz-Station einzurichten. Die „Schwarzmalerei“ von Famila ist nicht mehr
zu ertragen. EDEKA ist ein Vollsortimenter. Bei Famila spielt der
Warenhauscharakter eine entscheidende Rolle.
Ernst Bader bittet darum, mit Ernsthaftigkeit zu erkennen, dass
Lösungsvorschläge angedacht sind, die nun zur Abstimmung gelangen müssen.
Jörg-Heinrich Siemke erläutert, dass er von der Lösung nicht überzeugt ist.
Er möchte definiert haben, wie eine Differenzierung erfolgen soll. Ist der
Schwerlastverkehr gewünscht oder nicht gewünscht? Wenn dieser Antrag
beschlossen werden soll, muss eine zusätzliche Aussage zum Schwerlastverkehr
getroffen werden.
Elke Mundhenk ist dankbar für diesen Vorschlag. In diesem Zusammenhang
kommt zur Sprache, dass in der nächsten Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses
der Verkehrsentwicklungsplan vorgestellt werden muss.
Maren Ramm kommt kurzzeitig zu der Aussage, den Antrag vertagen zu
wollen; zieht diesen dann doch wieder zurück.
Abschließend empfiehlt der Ausschuss folgenden
Beschluss:
Die Riemannstraße wird versuchsweise zugunsten des stadteinwärts fließenden Verkehrs geöffnet. Dazu wird die Einbahnregelung im Bereich der Verengung in umgekehrter Richtung festgelegt. Der stadteinwärts führende Verkehr ist ausschließlich Fahrzeugen mit einer Kapazität von 2,8 t gestattet. Diese Maßnahme wird zunächst zeitlich begrenzt ab Ende der Sommerferien bis zum Jahresende erprobt. Während und nach dieser Erprobungszeit wird die Verkehrszählanlage in dem genannten Bereich aufgestellt, um belastbare Erkenntnisse über die Auswirkungen der Veränderung auf den stadteinwärts fließenden Verkehr zu erhalten. Es wird sichergestellt, dass in der lokalen Presse vorab über diese Maßnahme informiert wird.