Beschluss: Einstimmig empfohlen

Abstimmung: Ja: 7

Ursula Fallapp berichtet:

Viele Jahrzehnte war der Großmarkt in Dannenberg (Elbe) ein Publikumsmagnet und eine feste beliebte Einrichtung, Treffpunkt und Einkaufsmöglichkeit für die hiesige Bevölkerung. 

In den letzten Jahren hat dieser jedoch seine Attraktivität stark  eingebüßt. Die Erwartungen der Besucher sowie der Beschicker können kaum noch erfüllt werden. Auch die Reduzierung auf mittlerweile vier Märkte im Jahr hat die Situation nicht verbessert.

 

Im Jahre 2006 befassten sich seinerzeit der Sanierungsausschuss und der Verwaltungsausschuss mit einem geänderten Konzept. Es wurde eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Dannenberger Geschäftsleuten, Marktbeschickern und Verwaltung beauftragt, ein tragfähiges Großmarktkonzept zu erarbeiten und den politischen Gremien erneut vorzulegen. Insbesondere die Wünsche der älteren Menschen, die zu den Besuchern des Großmarktes gehörten, wurden berücksichtigt. In Arbeitskreisgesprächen wurde die Forderung formuliert, den Großmarkt so aufzubauen, dass der Fußgänger die Möglichkeit hat, die Klinkerwege zu benutzen und die Aufstellung der Stände auf der Straßenfläche erfolgt. Dabei sollte  natürlich beachtet werden, dass die Zufahrten für Rettungsfahrzeuge gewährleistet sind.

 

Der Brandschutzprüfer des Landkreises teilte seinerzeit mit, dass gegen die Durchführung in der zuvor beschriebenen Form aus Sicht des vorbeugenden Brandschutzes keine Bedenken bestehen, wenn die für die Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes notwendigen Zufahrten und Fahrstreifen eingehalten werden. Weiterhin sollten Löschwasserentnahmestellen, insbesondere Unterflurhydranten, für die Feuerwehr ständig zugänglich sein. Ein Freibleiben der Klinkerwege war allerdings aus diesen Gründen gar nicht möglich, da die Lange Straße dafür schlichtweg zu eng ist.  Das Straßenpflaster ist für Betagte, Kinder und behinderte Menschen ein großes Hindernis.

Es wurden Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet; größere Lücken sollten z.B. vermieden werden; Geschäftsleute sollten animiert werden, ebenfalls Stände aufzustellen; die Marschtorstraße sollte einbezogen werden.

2007 wurde der erste Großmarkt in veränderter Form durchgeführt. Die Ausweitung des Großmarktes in die Marschtorstraße wurde vollzogen. Der Wochenmarkt auf dem Marktplatz wurde einbezogen.

Die Ausweitung des Marktes in die Marschtorstraße gelang aus Mangel an Beschickern lediglich bis hinter die Jeetzelbrücke; zusätzliche Marktstände aus der Dannenberger  Geschäftswelt blieben rar; die Integration des Wochenmarktes fand statt.

Da aber viele Wochenmarktbeschicker spätestens um 14.00 Uhr den Markt verließen, entstand auch hier eine Lücke.

Die Aufstellung der Stände auf der Straßenfläche war nicht überall möglich. Zu viele Sitzbänke, Papierkörbe, Verkehrszeichen, Straßenlampen mussten berücksichtigt werden. Des Weiteren führte die Sperrung der Marschtorstraße zu einem Verkehrschaos. Aus diesem Grunde wurde der Großmarkt in der beschlossenen Ausführung wieder eingestellt.

 

Stand der Dinge ist nunmehr, das die Ausgaben für die Ausrichtung der Märkte die Einnahmen aus den Standgebühren längst übersteigen, und die großen Lücken das Marktbild und Stadtleben eher negativ beeinflussen statt bereichern.

Nicht zu vergessen ist dabei auch, dass die hiesigen  Discounterläden mittlerweile eine weitaus größere Angebotspalette bieten und es viele Dinge auch dort dauerhaft zu erwerben gibt. Der Internethandel gewinnt an Beliebtheit und mindert die Umsätze der Beschicker. Einige langjährige Stammbeschicker kommen daher nicht mehr. Für 2016 liegen bisher insgesamt 6 Bewerbungen vor.

 

 

Der Marketingverein ALMA Elbtalaue, Sparte „Wirtschaft und Geschäftswelt“,  sowie die Werbegemeinschaft Dannenberg e.V. haben in ihren Gremien einstimmig empfohlen, die Einstellung der Märkte zu forcieren und ab 2017 nicht mehr durchzuführen.

 

Die Empfehlungen der ehrenamtlichen Arbeitskreise sollten Grundlage für die Beschlussfassung sein.

 

Ausschussmitglied Kurt Behning spricht sich für eine Einstellung der Großmärkte aus. Er nimmt wahr, dass die Stammbeschicker den Großmarkt nicht mehr beliefern. Des Weiteren sind viele Besucher des Großmarktes, für die dieser ein Event war, entweder verstorben oder im hohen Alter. Ihnen fällt es schwer, diesen Großmarkt weiterhin zu besuchen. Junge Leute finden kein Interesse an den dort aufgestellten und angebotenen Waren.

 

Andrea Seliger erläutert, dass auch in der Vergangenheit des Öfteren Kritik von den Geschäftsleuten in Bezug auf den Standaufbau vorgebracht wurde.

 

Ulrike Freudenthal bemerkt, dass der Ostermarkt ein besonderer Anziehungspunkt für Besucher von nah und fern ist. Sie fragt sich, aus welchem Grund dies so ist.

 

Ursula Fallapp erläutert, dass der Ostermarkt an einem Sonntag stattfindet und gleichzeitig das erste Event im Frühjahr ist, das dazu einlädt, die Frühlingsstimmung zu genießen.

 

Auch Ausschussmitglied Erwin Schumacher bemerkt, dass der Großmarkt von der Kaufmannschaft nicht unterstützt wird, sondern eher bemängelt wird. Aus diesem Grunde sollte auf einen Großmarkt in Zukunft verzichtet werden.

 

Nach Beendigung der Aussprache empfiehlt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Soziales einstimmig folgenden

 


Beschluss:

Der Rat beschließt, die Dannenberger Großmärkte ab 01.01.2017 einzustellen.