Sitzung: 11.06.2015 Ausschuss für Schulen und Sportstätten der Samtgemeinde Elbtalaue
Beschluss: Geändert empfohlen
Abstimmung: Ja: 10, Enthaltungen: 4
Vorlage: 14/0233/2015
AV Kittmann
verweist auf den vorliegenden Antrag der Bürgerliste Lüchow-Dannenberg zum
Erhalt des Fritz-Reuter-Gymnasiums und erteilt Rh Schultz das Wort.
Rh Schultz
erläutert kurz den Antrag der Bürgerliste. Er stellt heraus, dass es wichtig
ist, den Antrag früh zu stellen und darüber zu diskutieren. Die Bürgerliste
möchte den dauerhalten Erhalt des Gymnasiums. Das bedeutet aber nicht, dass man
nicht auch über alternative Schulformen diskutieren kann. Er gibt zu Bedenken,
dass bei Einführung einer IGS das FRG in Dannenberg (Elbe) und wohl auch die
BVS in Hitzacker (Elbe) nicht zu halten wären. Er verweist auf die Sitzung des
Rates Göhrde, auf der der Schulträger durch Beschluss aufgefordert wird, sich
für die beiden Schulstandorte auszusprechen. Es ist klar, dass ein Beschluss
des Schulausschusses keine Bindung für den Schulträger hat, es aber wichtig
ist, ein Signal zu senden.
Rh Zühlke bemerkt:
Ob eine Schule gut oder schlecht ist, hängt von den Lehrern, der Elternschaft
und auch der sächlichen Ausstattung einer Schule ab. Ob Gymnasium oder
Gesamtschule: Förderung und Forderung sind wichtig. Er schlägt vor, den
Beschluss dahingehend zu ändern, dass nicht der Erhalt des Gymnasiums das Ziel
ist, sondern die Möglichkeit, auf Dauer das Abitur in Dannenberg (Elbe) ablegen
zu können.
Dem schließen AV
Kittmann und Rh Hanke sich an. Eine Entscheidung ist schwierig, da momentan der
Elternwille nicht bekannt ist. Es sollte hierzu evtl. eine Info-Veranstaltung
geben und der Elternwille abgefragt werden. Man sollte keine Schulform
dauerhaft festschreiben, sondern auch Veränderungen zulassen und offen für neue
Projekte sein.
Rh Schaper-Biemann
spricht sich für möglichst langes, gemeinsames Lernen aus. Auch er wünscht sich
eine Elternbefragung.
Ein weiteres
Problem sind die Schülerzahlen dieser Region meint Rf Mischke. Wenn es mehr
Schüler und Schulen gäbe, wäre es nicht das Problem, eine Schule zu schließen.
Viele Eltern schicken die Kinder gezielt auf das Gymnasium. Viele Kinder gehen
dann aber auch wieder zurück. Die Gründe hierfür sollten ebenfalls hinterfragt
werden.
Dem schließt Rf
Sander sich an. Sie sieht ein weiteres Problem in den weiten Schulwegen. Im
Falle einer IGS in Dannenberg (Elbe) müsste ein Schüler aus Neu Darchau zum
Gymnasium nach Lüchow fahren.
Rh Zühlke weist
noch einmal darauf hin, dass er mit seinem Formulierungsvorschlag die
Möglichkeit des Abiturs in Dannenberg (Elbe) aber nicht die Schulform festigen
will.
Rh Schultz ist
tatsächlich der Erhalt des Fritz-Reuter-Gymnasiums wichtig. Es wäre ein gutes
Signal an die Schule, dass man mit den Lehrern und der Arbeit dort zufrieden
ist und sie stärken und erhalten möchte.
Herr Hupp gibt zu
Bedenken, dass man nicht nur auf Dannenberg (Elbe) schauen soll. Wenn die
Verwaltung sich für die IGS entscheiden wird, können die BVS und das FRG nicht
parallel existieren. Das geben die Schülerzahlen einfach nicht her. Bei allen
Überlegungen muss auch berücksichtigt werden, dass lt. Schulgesetz die
Oberstufe an einer IGS 4zügig, in Ausnahme-fällen 3-zügig sein muss. Auch gibt
es mit der Freien Schule in Hitzacker bereits eine Gesamtschule vor Ort.
Frau
Fuhlbrügge-Rode erinnert, dass die Gesamtschulen gegründet wurden, um Chancengleichheit
für alle Schüler herzustellen. Dies sieht sie in dem dreigliedrigen Schulsystem
nicht. Das Votum der Elternbefragung vor 6 Jahren war eindeutig für eine
Gesamtschule.
Rh Voß findet die
Diskussion und den Anstoß durch den Antrag der Bürgerliste gut. In einigen
Monaten wird der Kreistag darüber abstimmen. Eine Meinungsbildung ist in allen
Gremien, bei Eltern und Schülern wichtig, damit eine Mehrheit entstehen kann.
Rh Zuther erklärt,
dass der Elternwille entscheidend sein wird. Man muss sich aufgrund der
Schülerzahlen für die Zukunft sowieso Gedanken über Schulstandorte machen. Er
fragt, warum eine Oberstufe an einer IGS schlechter sein soll als ein reines
Gymnasium.
Herr Sauck glaubt,
die Eltern würden sich wohl für eine Gesamtschule entscheiden. Man sollte aber
auch die Minderheiten nicht aus den Augen verlieren und versuchen, die bunte
Schulwelt im Landkreis zu erhalten.
AV Kittmann
unterbricht die öffentliche Sitzung von 19.25 Uhr bis 19.36 Uhr und gibt den
Gästen Gelegenheit, sich zu äußern.
Hier sind die
Meinungen ebenfalls geteilt. Bei dem Wegfall des FRG würde es auch an der KGS
Clenze keine Oberstufe geben. Die Einführung der Oberstufe an einer IGS in
Dannenberg (Elbe) ist aufgrund der Vorschriften und der Schülerzahlen fraglich.
Fraglich ist aber auch, ob alle bestehenden Schulen in Zukunft zu halten sind.
Im Anschluss
verliest AV Kittmann den Beschlussvorschlag des Antrages der Bürgerliste, der
mit 7 Ja-Stimmen und 7 Nein-Stimmen abgelehnt wird.
Der Ausschuss gibt
aufgrund des Vorschlages von Rh Zühlke folgende
Beschlussempfehlung: Der Rat der Samtgemeinde Elbtalaue spricht sich dafür aus, dass am Standort Dannenberg (Elbe) auf Dauer das Abitur abgelegt werden kann.