Sitzung: 21.05.2014 Ausschuss für Schulen und Sportstätten der Samtgemeinde Elbtalaue
Beschluss: Vertagung
Abstimmung: Ja: 12
Vorlage: 31/0824/2014
Elternvertreter
Olaf Hupp stellt seinen Antrag, den er am 04.04.2014 schriftlich eingereicht
hat, vor: „Hiermit beantrage ich unverzüglich
mit den Planungen und den Ausführungen der energetischen Sanierung der
Grundschule in Hitzacker zu beginnen.
Wie bekannt, gibt es erheblichen Sanierungsbedarf für die Grundschule in
Hitzacker. Dieser wurde in der Vergangenheit immer wieder mit der Begründung
aufgeschoben, dass man sich in Verhandlungen mit dem Land Niedersachsen über
den Entschuldungsvertrag befindet.
In diesem Zustand befinden wir uns seit Jahren. Unabhängig von dem
Ausgang dieser Verhandlungen ist es unumgänglich, unverzüglich mit den
Ausführungen der Sanierung zu beginnen.
Durch einen weiteren Verzug werden weitere Schäden entstehen und die
Kosten weiter erhöhen.
Insgesamt wurden durch den FD 31 dafür 1.200.000 € vorgesehen (Vorlage
14/386/2013).
Auch im Hinblick auf eine nicht mehr verhinderbare „Zentralisierung“ der
Grundschulstandorte, ist es zielgerichtet, die größeren Grundschulstandorte
innerhalb der Samtgemeinde Elbtalaue zu ertüchtigen.
Auch unter Hinweis auf einen drohenden Verlust des Standortes der
weiterführenden Schule in Hitzacker, ist es um so mehr erforderlich für die
Infrastruktur der Stadt Hitzacker eine vorzeigbare Grundschule zu erhalten.
Ich bitte den Antrag für eine Stellungnahme an den FD 31 weiterzuleiten
und in der nächsten Ausschusssitzung für Schulen und Sportstätten der
Samtgemeinde Elbtalaue am 21.05.2014 zu setzen.“
Entsprechend der
Vorlage wird folgender Sachverhalt vorgetragen:
Die Grundschule
Hitzacker (Elbe) wurde im Jahr 1966 errichtet. Seit dieser Zeit sind lediglich
kleinere Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden. In den letzten Jahren zeigt
sich jedoch, dass für dieses Gebäude ein größerer Sanierungsbedarf besteht,
auch sind energetische Belange zu überprüfen.
Daher wurde im Jahr
2011 eine Kostenschätzung für eine energetische Sanierung durch das
Architekturbüro B. Pauker, Dannenberg (Elbe), erstellt. Die zu dem Zeitpunkt
ermittelten Kosten lagen bei rd. 950.000,00 Euro und waren für die Sanierung
des Daches und der Außenhaut (inkl. Fenster) vorgesehen.
Frau Steckelberg
erläutert, dass der Aufschub des Baubeginns sicherlich unbefriedigend ist,
jedoch sei im Rahmen der Verhandlungen der Samtgemeinde zur Aufnahme in den
Zukunftsvertrag die Aufnahme von weiteren neuen Krediten nicht möglich, zur
Aufbringung der Eigenanteile für die investive Sanierungsmaßnahme müssten
Kredite aufgenommen werden. Deshalb ist die Empfehlung der Verwaltung, dass
versucht werden sollte, Fördermittel für die Sanierung der Grundschule
Hitzacker (Elbe) zu erhalten. Daher wurde in der Finanzplanung der Samtgemeinde
vorsorglich für das Jahr 2015 ein Betrag in Höhe von 1,2 Mio. Euro vorgesehen,
um entsprechend reagieren zu können, sobald ein Förderprogramm zu Verfügung
steht.
Ein Förderprogramm
für die energetische Sanierung von Schulgebäuden ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt
noch nicht aufgelegt, Frau Steckelberg hofft, dass ein solches Förderprogramm
zum Ende des Jahres aufgelegt sind.
Eine Finanzierung
der Sanierung außerhalb von externer Förderung ist nach der derzeitige
Haushaltssituation leider nicht realisierbar.
Festzustellen
bleibt, dass es sich bei der Grundschule Hitzacker (Elbe) um einen für die
Samtgemeinde unstrittigen Schulstandort handelt. Es handelt sich hierbei um
eine Schule im Grundzentrum. Die Sanierung dieser Grundschule hat für die
Samtgemeinde 1. Priorität, da diese an erster Stelle in der Finanzplanung
vorgesehen ist. Die Finanzplanung sieht dann weiter die Sanierung der
Grundschule an der Göhrde in Zernien für das Jahr 2016 vor.
Lehrervertreterin
Frau Burmester schildert kurz den Zustand in der Grundschule Hitzacker, das
Flachdach war noch nie ganz dicht und wurde immer nur geflickt, viele Fenster
sind blind, die vorgeschriebene Feuertreppe fehlt und in ihrer Klasse rostet
die an der Wand angebrachte Magnettafel durch die Feuchtigkeitsentwicklung auf
der Rückseite.
Rh Schultz sieht
hier ebenfalls dringenden Handlungsbedarf und sei dieses nur, um einen
möglichen Sanierungsbeginn zu beschleunigen. Er fragt, wann mit der
Veröffentlichung der Fördermaßnahmen gerechnet werden kann, in welchem Zeitraum
nach Aufnahme in eine Förderungsmaßnahme mit dem Bau begonnen werden könnte und
welche Vorarbeiten bereits im Vorwege geleistet werden könnten.
Frau Steckelberg
hofft, dass zum Ende des Jahres passende Förderprogramme veröffentlicht werden,
von den Veröffentlichungen der Richtlinien bis zum Baubeginn vergehen ihrer
Erfahrung nach rund 12 Monate und um evtl. Vorarbeiten zu realisieren wäre die
Bildung eines Arbeitskreises vielleicht sinnvoll.
Die verständliche
Unruhe unter den Eltern nach der Veröffentlichung der Zahlen des
Landesrechnungshofes kann Frau Steckelberg gut nachvollziehen, dennoch möchte
sie nochmal deutlich darauf hinweisen, dass diese Zahlen aus dem
Landesrechnungshof und nicht aus dem Kultusministerium kamen und demnach für
den Schulträger keine gesetzliche Bindung haben.
Eltern wollen in
ihrer Angst ihre Kinder in den größeren Schulen anmelden, um eine mögliche
Schulschließung zu umgehen und schaden den kleinen Schulen damit leider
zusehens.
Rf Mischke hält den
Zustand für nicht tragbar, sicherlich ist es derzeit nicht möglich das gesamte
Sanierungspaket durchzuführen, jedoch muss die Überlegung erfolgen, dass hier
sofort 10.000,- Euro in die Beseitigung von schwerwiegenden Schäden gesteckt
wird, um weitere Schäden und die gesundheitliche Gefährdung der Kinder und
Lehrkräfte zu vermeiden. Die Gründung einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung
schulrelevanter Themen hält Rf Mischke für einen guten Ansatz.
Frau Daumann,
Schulleiterin der Grundschule Hitzacker berichtet, dass die Innenräume in der
Schule nach und nach hergerichtet wurden, dass sich jedoch leider an der
Gesamtsituation durch den schlechten Zustand der Außenhaut nichts getan hat und
somit die Ergebnisse im Innenbereich teilweise auch wieder zunichte gemacht
wurden.
Die Nds. Landesschulbehörde
hat in ihrer Begehung mehrere Punkte kritisiert: U. a. sind
- der Schimmelbefall in mehreren Räumen,
- die fehlende Feuertreppe sowie
- die undichten Fenster in diesem Bericht
aufgeführt.
Einige dieser
potenziellen Gefahrenquellen sollten kurzfristig entschärft werden, so die
einhellige Meinung im Ausschuss.
Herr Hupp möchte
zudem seinen Antrag ein wenig entschärfen und bittet darum den Satz: „Auch im Hinblick auf eine nicht mehr
verhinderbare „Zentralisierung“ der Grundschulstandorte, ist es zielgerichtet,
die größeren Grundschulstandorte innerhalb der Samtgemeinde Elbtalaue zu
ertüchtigen.“ aus dem Antrag zu entfernen, da die Erhaltung der Grundschule Hitzacker
als zukünftiger Schulstandort ihm bereits mit der Vorlage für den heutigen
Ausschuss bestätigt wurde.
Der Ausschuss einigt sich auf eine Vertagung des Antrages von Herrn
Hupp auf die Haushaltsberatungen Ende des Jahres.
Rh Voß möchte aus
der heutigen Diskussion jedoch mit einer Empfehlung gehen, die der Gesundheit
der Kinder und Lehrkräfte zugute kommt.
Seiner Ansicht nach
muss sich der Samtgemeindeausschuss unverzüglich mit den Missständen in der
Grundschule Hitzacker beschäftigen.
Dies sieht auch Rh
Schultz ähnlich, weiter möchte er die Verwaltung bereits mit der Entwicklung
zur Erstellung einer mehrstufigen Realisierungsplanung beauftragen, um den
Baubeginn nicht weiter zu verzögern.
Der Ausschuss fasst
folgende
1.) Der ursprüngliche Antrag von Olaf Hupp
wird in die Ausschusssitzung zu den Haushaltsberatungen vertagt. Der Antrag
wird um den Satz „Auch im Hinblick auf eine nicht mehr verhinderbare
„Zentralisierung“ der Grundschulstandorte , ist es zielgerichtet, die größeren
Grundschulstandorte innerhalb der Samtgemeinde Elbtalaue zu ertüchtigen.“ gekürzt. – Einstimmig 12 Ja-Stimmen
2.) Dem Samtgemeindeausschuss wird
empfohlen, sich kurzfristig mit dem akuten Schimmelbefall und den weiteren
Missständen in der Grundschule Hitzacker zu befassen.
Eine Ortsbegehung ist dringend
erforderlich. (Antrag Rh Voß) - Einstimmig 12 Ja-Stimmen
3.) Das Kollegium der Grundschule Hitzacker sowie die Verwaltung werden beauftragt, umgehend mit der Entwicklung einer mehrstufigen Realisierungsplanung zu beginnen, um nach Vorlage der Förderrichtlinien unverzüglich die entsprechenden Anträge stellen zu können. (Antrag Rh Voß/ Rh Schultz) - Einstimmig 12 Ja-Stimmen