Beschluss: Kenntnis genommen

Frau Scharf berichtet, dass am 26.03.2014 auf Einladung des Landkreises Lüchow-Dannenberg, die diesjährige Planungssitzung zur Situation und Entwicklung des Betreuungsbedarfs in den Kindertageseinrichtungen im Bereich der Samtgemeinde Elbtalaue stattfand.

Das Betreuungsangebot und der damit erfüllbare Betreuungsbedarf werden in 3 Säulen dargestellt:

a)Für Unter-Dreijährige (U3)

b)Für Kinder ab vollendetem 3. Lebensjahr bis zur Einschulung (Kiga)

c)Für Schulkinderbetreuung (SKB – in Horten oder altersübergreifenden Gruppen)

 

Die Zahlen der Einwohnermeldeämter zeigen im Durchschnitt der Planbereiche relativ stabile Jahrgänge. Leichte Kapazitäten sind vorhanden, aber eher im Nachmittagsbereich.

Durch die Aufnahme von überwiegend 1-jährigen Kindern kommt es in manchen Gruppen zu Platzzahlreduzierungen, welche im Vorwege schlecht geplant werden können. Ähnliches gilt in den altersübergreifenden Gruppen. In der Darstellung der verfügbaren Plätze und der tatsächlichen Belegung werden freie Kapazitäten angezeigt, die aufgrund der Platzzahlreduzierung jedoch nicht vorhanden sind.

 

Seitens der Kita-Einrichtungen der Samtgemeinde Elbtalaue wurden die Anmeldezahlen für den Sommer 2014 vorgestellt, die zurzeit bereits vorliegen. Im Bereich der U3-Betreuung zeigt sich demnach noch ein steigender Bedarf, eine Absprache der einzelnen Einrichtungen ob Kinder möglicherweise doppelt angemeldet worden sind, ist bisher noch nicht erfolgt.

Da in den Kindertagesstätten in der Regel noch einzelne freie Kapazitäten vorhanden sind und nur eine Krippe/Kita bislang ein Platzvergabegremium einberufen hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt davon auszugehen, dass alle Kinder einen Platz in einer Einrichtung oder Tagespflege erhalten werden. Dies ist nicht in jedem Fall die Wunscheinrichtung.

 

Mitteilungen der Träger aus der Planungssitzung:

Der Personal-Kind-Schlüssel in den Krippen (2:15), aber auch in den altersübergreifenden Gruppen, wurde erneut bemängelt. Notwendig ist auch eine Hauswirtschaftskraft, besonders in den Einrichtungen mit hohen Mittagessensbelegungen und in den Krippen.

Es wurde auch die erschwerte Arbeit in den Ganztagsgruppen angesprochen. Die Elternarbeit ist in diesen Gruppen meist intensiver. Obwohl es notwendig ist, in einer Ganztagsgruppe mit mindestens 3 Personen beschäftigt zu sein (Pausenregelung, Verfügungszeiten etc.) stehen diesen Gruppen ebenfalls nur 7,5 Stunden pro Woche an Verfügungszeiten zu, die dann auf 3 Erzieherinnen (statt 2) verteilt werden müssen.

 

Allgemein ist zu beobachten, dass die Erziehungs- und Elternkompetenz sinkt und die Kindertageseinrichtungen mehr und intensivere Elternarbeit in Form von Elternberatung und Unterstützung leisten. Besonders in den Krippengruppen ist ein erhöhter Beratungsbedarf erkennbar, da Eltern hier erstmalig ihr Kind in die Betreuung geben.

Im Weiteren wurde auf einen erhöhten Bedarf der Förderung und Unterstützung der Kinder im sozial-emotionalen Bereich hingewiesen. So ist beispielsweise bei Jungen im Alter von 4 Jahren vermehrt eine sehr niedrige Frustrationstoleranz zu erkennen. Diese wird teilweise sehr aggressiv ausgelebt. Daneben gibt es Kinder, die sich stark zurückziehen, verschüchtert sind und kaum noch sprechen. In diesen Fällen ist eine hohe Fachlichkeit der Erzieherinnen notwendig und mehr Zeit für intensive Gespräche und Elternarbeit.

Zusätzlich ist ein erhöhter Wickel- und Pflegebedarf bei Kindern über 3 Jahren erkennbar.

Dieses macht den Personalschlüssel in den Kindergartengruppen mit 2:25 nochmals schwieriger.

 

AV Voß hofft auf Veränderung und dass diese Missstände bei der „großen Politik“  gesehen werden.

 

Herr Christiansen stellt fest, dass die Rahmenbedingungen feststehen und die gewünschte Veränderung hoffentlich im Jahre 2016 mit der Änderung des KitaG erfolgt.

Er berichtet, dass es tatsächlich Städte und Gemeinden gibt, die sich die 3. Kraft in der Krippe leisten. Da dieses eine freiwillige Leistung ist, kann sich ein finanzielle geschwächte Samtgemeinde dieses für ihre Einrichtungen leider nicht leisten.

 

Rh Schultz findet, dass die Samtgemeinde Elbtalaue ihre gut abgedeckte Kinderbetreuung als Standortvorteil bewerben sollte, um junge Familien in den ländlichen Raum zu locken und so die schleichende Ausdünnung zu verhindern. Seiner Ansicht nach wachsen Kinder hier viel schöner und gesünder als in einer Großstadt auf.

 

Herr Christiansen erklärt, dass hier tolle Träger gemeinsam vernetzt arbeiten. Das Kapital der Träger sind die tollen Mitarbeiter. Über die Zusammenarbeit und den Austausch auch mit der Samtgemeinde und dem Landkreis hat Herr Christiansen nichts Negatives zu sagen, oberste Priorität aller Beteiligten ist eine gute Betreuung auch schon für die Kleinsten unter 3-jährigen.

 

Rf Molter möchte, dass sich alle bewusst machen, dass Freuen heutzutage früh wieder arbeiten gehen müssen, um u.a. ihre Rente zu sichern. Die Altersarmut hat bei Frauen deutlich zugenommen.

 

Rh Schultz ergänzt, dass es nicht nur für das Alter notwendig ist, das Geld fehlt den Meisten tatsächlich. Die Unterhaltung eines Mehrpersonenhaushaltes mit einem Gehalt ist heute kaum noch möglich.

 

Rf Molter fragt, ob auch Schichtarbeit berücksichtigt ist. Auch Nacht- und Wochenenddienste sollten abgedeckt werden. Darüber sollten die Träger ihrer Meinung nachdenken.

 

Diese Ansicht wird ncht von allen Ausschussmitgliedern geteilt.

 

Herr Christiansen erläutert, dass die Betreuung über Nacht und an den Wochenende in den Einrichtungen nicht möglich ist. Feffa vermittelt jedoch Tagespflegepersonen, die diese Zeiten mit ihrem Dienst abdecken.

 

Frau Steckelberg lobt an dieser Stelle ebenfalls die gute Vernetzung zwischen den verschiedenen Trägern. Gemeinsam wurde die AG Offene Kita gegründet. Diese hat sich der Aufgabe angenommen, eine noch flexiblere Betreuung nach den Bedürfnissen der Eltern zu schaffen. Die entwickelten Angebote wurden jedoch leider nur wenig genutzt und deshalb nach einer gewissen Testphase wieder abgeschafft. Die Vernetzung aber ist geblieben und so empfehlen heutzutage die Kindertagesstätten den Eltern sogar passende Tagesmütter, um ihr Kind rundum betreuen lassen zu können.

 

AV Voß begrüßt die positiven Entwicklung auf dem Sektor der Kinderbetreuung und hofft, dass so die Familien sich ansiedeln, niederlassen und vergrößern, um die notwendige Verjüngung voranzutreiben.

 

Der Ausschuss gibt folgende