Sitzung: 10.10.2013 Umwelt- und Bauausschuss des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 7
Vorlage: 30/448/2013
In der Sitzung des
Umwelt- und Bauausschusses des Rates der Stadt Dannenberg (Elbe) am 27.08.2013
wurde die Thematik unter dem TOP 11.3 im Rahmen einer Mitteilung (Rh Krull),
angesprochen und es wurde vereinbart, das Thema auf der nächsten Sitzung zu behandeln.
Seit Jahren gibt es
in Teilen des Thielenburger Sees ein erhebliches Aufkommen der Kanadischen
Wasserpest. In den vergangenen Jahren ist versucht worden, die Ausbreitung
durch Abmähen des Aufwuchses einzudämmen. Die in den Jahren gemachten Erfahrungen
ergaben, dass dieses Vorgehen nicht den gewünschten Erfolg brachte. Das Mähen
führte zu einem stärkeren Austrieb im Folgejahr. Im Rahmen eines Gespräches
zwischen Rh Krull und Vertretern des Angelvereines, indem es um die Suche nach
möglichen Alternativen ging, entstand die Idee, die Wasserpest durch den Besatz
von Graskarpfen einzudämmen.
Die Durchführung
des Besatzes soll durch den Angelverein erfolgen. Es wird als sinnvoll
erachtet, den Bestand über mehrere Jahre aufzubauen. Über einen Zeitraum von 3 Jahren
sollen jährlich ca. 600 Besatzfische eingesetzt werden. Bei einem Besatz von
600 Stück/Jahr belaufen sich die Kosten auf ca. 4000,-- € pro Jahr.
Der Besatz von
Graskarpfen bedarf der Genehmigung durch das LAVES (Landesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit), da es sich nicht um eine
einheimische Fischart handelt.
Seitens des
Angelvereines besteht die Bereitschaft, die Maßnahme durchzuführen. Es ist für
den Angelverein jedoch nicht möglich, die Maßnahme komplett mit eigenen Mitteln
zu finanzieren. Deshalb bittet er um
eine Kostenbeteiligung von 50% seitens der Stadt für die Beschaffung der
Besatzfische.
Zur Information ist
der Vorlage ein Auszug der Zeitschrift „Mühldorfer Anzeiger“ beigefügt.
FBL Hesebeck
erläutert den Sachverhalt der Vorlage.
AV Siemke
unterbricht die Sitzung um 20:55 Uhr.
Herr Brendel und
Herr Steinbock vom Dannenberger Angelverein erläutern, dass sie guten Kontakt
zum Fischereikundlichen Dienst haben und dieser den Einsatz von Graskarpfen für
nicht genehmigungsfähig hält. Der Angelverein lehnt die Verantwortung für den
Einsatz von Graskarpfen ab. Als eine gute Möglichkeit sehen sie den Einsatz von
normalen Karpfen und Brassen an. Das Wasser des Thielenburger Sees hat zurzeit
eine gute und klare Wasserqualität, die den Wuchs von Pflanzen fördert. Karpfen
und Brassen sind Wühlfische und verursachen eine Eintrübung des Wassers und
damit schlechtere Wachstumsvoraussetzungen für Pflanzen. Eine Möglichkeit die
Kanadische Wasserpest effektiver als mit Mähen zu bekämpfen sehe sie darin, die
Pflanzen einschließlich ihrer Wurzeln mit Ketten herauszuziehen. Bei den
derzeitigen Pflanzenablagerungen sehen sie die Gefahr, dass der See zusehends
verschlammt.
Herr Steinbock
verweist auf den bestehenden Pachtvertrag, nach dem die Stadt als Verpächterin
ein angelbares Gewässer zur Verfügung zu stellen hat und danach für die
Beseitigung der Kanadischen Wasserpest verantwortlich ist. Er weist auf die
bisherige gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hin.
Nach kurzer
Beratung in der insbesondere über die Notwendigkeit diskutiert wird, den
dauernden Besatz von Karpfen und Brassen sicherzustellen eröffnet AV Siemke die
Sitzung wieder um 21:15 Uhr und der Ausschuss empfiehlt folgenden
Beschluss:
Dem
Sportangelvereinigung Dannenberg (Elbe) e.V. wird im Zeitraum von 2014 bis 2016
ein jährlicher Zuschuss in Höhe von 2.000 € für die Beschaffung von
Besatzfischen gewährt. Die Mittel sind in den Haushalten bereitzustellen.