Beschluss: Kenntnis genommen

SgBgm Meyer gibt einen ersten Gesamtüberblick über die Lage und die seit der 1. Prognose getroffenen Maßnahmen.

Am Sonntag, 02.06. erhielt der Landkreis Kenntnis über erhebliche Wassermassen, die zu erwarten seien. Bereits Montag früh fand die 1. Lagebesprechung beim Landkreis statt. Beim THW wurden Pumpen geordert, 1. Evakuierungsüberlegungen angestellt. Die Schwachstellen im Bereich Wussegel und Neu Darchau wurden besichtigt, die Hafenräumung in Hitzacker veranlasst.
Ebenfalls am Montag, 03.06. wurde im Verwaltungsgebäude Rosmarienstr. 3 in Dannenberg eine Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) eingerichtet. Die Sandsackproduktion in der Sandkuhle Neu Tramm wurde aufgenommen, ein Bürgertelefon eingerichtet und mit dem Bau des Notdeiches in Neu Darchau begonnen.

Am 05.06. trat der Katastrophenfall ein. Ein länderübergreifendes Gespräch zwischen Mecklenburg Vorpommern und Niedersachsen fand statt. Es erfolgte die 1. Teilevakuierung und es wurde mit den Aufkadungen der Deiche begonnen. Am Sonntag, 09.06. wurde die Stadtinsel Hitzacker evakuiert und ein Info-Punkt in Hitzacker eingerichtet. Die Havelpolder wurden geflutet.

Am 10.06. besuchte der Ministerpräsident die Region, am 12.06. die Kanzlerin. Beide Termine konnten zur Platzierung des Themas Fluthilfe und Hochwasserschutz positiv genutzt werden.
Am 13.06. wurde gezielt Wasser wieder aus den Poldern abgegeben.
Am 14.06. begann man die Aufkadungen zurückzubauen, um die Deichkronen zu entlasten und gleichzeitig die aufweichenden Deichfüße zu sichern.
Am 16.06. wurde der Katastrophenfall aufgehoben.

Ein 1. Resümee kann gezogen werden.

Angestrebt ist, dass 50% der Kosten des Rückbaus finanziert werden. Der verbleibende Teil muss zwischen Samtgemeinde Landkreis und den Deichverbänden aufgeteilt werden. Eine Dokumentation mit Foto-Nachweisen der Schäden wird erstellt.

SgBgm Meyer stellt fest, dass die schwankenden Prognosen der Wasserstände eine große Verunsicherung verursacht haben. In anderer Weise bemerkenswert war die Eigendynamik die durch das Netzwerk facebook entstand.
Das Wasser hatte eine hohe Fließgeschwindigkeit und hat die „normalen“ Fließrichtungen verändert. Die entstehenden Strömungen haben teilweise das Flussbett verlassen und enormen  Druck auf die Deiche ausgelöst, was zu großen Problemen führte. Der Deichbruch hat die Druchflussmenge um 1000m³/sec verringert.

Als neues Problemgebiet ist Tiesmesland dazugekommen.

SgBgm Meyer spricht allen Beteiligten einen ausdrücklichen Dank aus.

Im Nachgang ist es aus seiner Sicht als ausdrücklicher Vorteil zu betrachten, dass sämtliche Befugnisse für Entscheidungen vor Ort getroffen werden konnten. Die Zusammenarbeit mit den Fachberatern funktionierte gut. Er betont, dass alles getan wurde, was getan werden konnte und das darüberhinaus auch das leid der anderen für die hiesige Region Entlastung brachte.
Allerdings ist zukünftig weiter mit Großschadenslagen zu rechnen, für diesen Fall müssen präventiv weitere Maßnahmen ergriffen werden und ein neues Bemessunghochwasser berechnet werden.

Gemeindebrandmeister Andreas Meyer schließt seinen Bericht an.

Der zurückliegende Einsatz war der bisher längste Einsatz der ÖEL. 6 Einsatzabschnitte zwischen Neu Darchau und Laase waren zu betreuen. Der Sandkuhle in Tramm bescheinigt GBM Meyer dabei einen „Kultcharakter“.

Insgesamt standen die Einsatzleitungen vor einer enormen logistischen Herausforderung in der Koordinierung aller Kräfte.

Ein großes Lob geht zunächst an die Feuerwehrverbände, wobei ein abschließende Resüpmee noch nicht mögoich ist.

Einige Kritikpunkte zur ÖEL müssen benannt werden.

Die Raumausstattung kam deutlich an ihre Grenzen. Es war eng, laut, zu warm, durch räumliche Aufteilungen kam es zu Zeit- und Reibungsverlusten. Die EDV-Ausstattung war an ihrer Leistungsgrenze, die Kommunikationsmittel begrenzt. Mehr Bedarfsnotebooks, Sticks, Mobiltelefone wären hilfreich gewesen. Eine Notstromversorgung war nicht vorgesehen.

GBM Meyer und SgBgm Meyer sind einig, dass der Stromausfall durch Blitzeinschlag in der auf das Hochwasser folgenden Woche für eine Katastrophe in der ÖEL gesorgt hätte.

 

Die Sprecherinnen und Sprecher aller Fraktionen bedanken sich ausdrücklich für den umfassenden Einsatz und die gute Zusammenarbeit aller Kräfte.

 

SgBgm Meyer ergänzt, dass der Deutsche Bürgerpreis 2013 als Sonderpreis für Hochwasserhelfer vergeben werden soll und bittet um Vorschläge, die bis zum 31.07. eingereicht werden können.

Ein Resümee des Berichtes von GBM Andreas Meyer ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.