Sitzung: 18.11.2010 Bau- und Umweltausschuss der Stadt Dannenberg (Elbe)
Beschluss: Geändert empfohlen
Vorlage: 11/606/2010
Sachverhalt:
Der Gedenkstein der
Eleonore Prochaska auf dem St. Annen-Friedhof in Dannenberg (Elbe) ist dringend
sanierungsbedürftig. Die Inschrift auf der Schrifttafel ist nicht mehr lesbar
und das Denkmal müsste dringend gereinigt werden, um die Witterungsschäden zu
beseitigen, einige Fehlstellen am Denkmal bedürfen einer Auffüllung.
Am Ehrenmal der
Gefallenen des I. Weltkrieges sind einige Namen aufgrund von Abplatzungen im
Schriftspiegel nicht mehr zu lesen, auch dieses Ehrenmal müsste gründlich und
nachhaltig gereinigt werden, um den Verwitterungsschäden entgegen zu wirken.
Dazu das Gutachten
vom 26.07.2010.
Der Fachdienst 11
hat zur Finanzierung der Sanierung verschiedene Anträge auf Fördermittel
gestellt:
1.) Beim Landesamt für Denkmalschutz in
Lüneburg,
2.) bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in
Bonn und
3.) bei der Landschaft des vormaligen
Fürstentums Lüneburg in Celle.
Am 05. Oktober 2010
fand bereits ein Ortstermin mit Besichtigung des St. Annen-Friedhofes und der
Ehrendenkmäler mit Herrn Bernhard Böhm und seinem Sohn Alexander als fachliche
Berater, Frau Dunker vom Landkreis Lüchow-Dannenberg als Untere
Denkmalschutzbehörde, Frau Scharf als Fachdienstleiterin und Frau Martin als
Sachbearbeiterin vom Fachdienst 11 sowie Herrn Dr. Fischer vom Landesamt für
Denkmalschutz statt.
Herr Dr. Fischer
ist der Ansicht, dass die Maßnahmen im Sommer 2011 ausgeführt werden sollten,
den Antrag auf Fördermittel bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Bonn
hält er für wenig aussichtsreich, dennoch begrüßt er die Mühe der Stadt
Dannenberg (Elbe) mögliche Fördergelder zu erhalten, er lobt außerdem die
umfangreiche und einwandfreie Antragsstellung beim Landesamt.
Der Fachdienst 11
klärt aktuell, wie weit EU-Fördergelder für die Maßnahme in Frage kommen könnten.
Frau Dunker regt
bei dem Ortstermin an, dass die Wichtigkeit der Ehrenmäler und der Stand in der
Öffentlichkeit durch die Mitwirkung von Vereinen, Privatpersonen oder ggfs.
Politikern in den Fokus gerückt werden sollte, um das öffentliche Interesse zu
verdeutlichen.
Die Meldung über
den miserablen Zustand der Ehrenmäler kam Anfang des Jahres 2010 von Gästen und
Bürgern der Stadt Dannenberg (Elbe) und gerade im Hinblick auf den 200.
Todestag von Eleonore Prochaska am 05. Oktober 2013 sollte die Stadt Dannenberg
(Elbe) handeln und zumindest dieses Denkmal sanieren und die Schrifttafel
erneuern lassen.
Die benötigten
Haushaltsmittel sollten daher im Haushalt 2011 oder ggfs. im Haushalt 2012
bereitgestellt werden, wenn nur geringfügige Fördermittel bereitgestellt
werden, wird zu dem Sachverhalt ein erneuter VA-Beschluss eingeholt.
FBL Hesebeck
erläutert anhand von an die Leinwand geworfenen Bildern den Sachverhalt. Mit
dem Kämmerer ist abgestimmt, für den Haushalt 2011 von einer 90%igen Förderung
auszugehen.
Rh Auer trägt vor,
dass das Prochaska-Denkmal im Stadtbild nicht entsprechend seines Stellenwertes
wahrgenommen wird und ein Standort auf dem Prochaskaplatz evtl. günstiger ist.
Rh Herzog weist
darauf hin, dass die Inschriften Sprüche enthalten, die heute Abscheu erregen
und nicht gewolltes Gedankengut beinhalten. Er hält Informationen für wichtig
die darlegen, dass es sich um zeitgeschichtliches und nicht um heutiges
Gedankengut handelt.
Rh Dr. Lange stimmt
Rh Herzog bezüglich des Inhaltes der Inschriften zu. Er befürwortet aber die
Erhaltung, um Zeitgeschichte greifbar zu machen und schlägt vor, erläuternde
Informationstafel aufzustellen.
AV Carmienke
unterbricht die Sitzung und erteilt Herrn Süßenbach, Vorsitzender des
heimatkundlichen Arbeitskreises, das Wort.
Herr Süßenbach,
hält es für wichtig, die zeitgeschichtlichen Denkmäler zu erhalten und den
Standort aufzuwerten. Eine kostengünstige Möglichkeit wäre, die Denkmäler zu
sanieren und die Inschriften auf modernen, haltbaren Tafeln wiederzugeben.
Solche Tafeln kosten nur ca. 100 €. Die Erarbeitung der Layoute würde der
Arbeitskreis kostenlos übernehmen.
AV Carmienke
eröffnet die Sitzung wieder.
In der
ausführlichen Aussprache besteht Einigkeit, die Sanierung des
Prochaska-Denkmals im Hinblick auf den 200. Todestag vorzunehmen.
Es wird darüber
diskutiert, ob die Sanierung des Kriegerdenkmals im Falle einer 80 oder 90%igen
Förderung auch vorgenommen werden soll. Die Ausschussmitglieder sehen
hinsichtlich der Sanierung von Kriegerdenkmälern eine grundsätzliche Aussprache
für erforderlich an.
Nach Beendigung der
Aussprache empfiehlt der Ausschuss folgenden
Beschlussvorschlag:
a) Für die Erneuerung der Inschrift und
Instandsetzung der Gedenksteins der Eleonore Prochaska werden im Haushalt 2011
3.000 € bereitgestellt.
b) Für die Maßnahme unter a) sind
Fördermöglichkeiten zu prüfen.
c) Der heimatkundliche Arbeitskreis erhält den
Auftrag, auf dem St. Annen-Friedhof zwei erklärende Hinweistafeln aufzustellen.
d) Der heimatkundliche Arbeitskreis erhält den
Auftrag, Vorschläge für erklärende Hinweistafeln zu Kriegerdenkmälern
vorzulegen.
e) Der Umgang mit Kriegerdenkmälern ist
grundsätzlich im Stadtentwicklungsausschuss zu beraten.