Sitzung: 02.09.2009 Ausschuss für Tourismus, Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung
Beschluss: Einstimmig empfohlen
Abstimmung: Ja: 6
Vorlage: 03/451/2009
Das Archäologische Zentrum Hitzacker besteht seit 1990 und feiert im
nächsten Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Im Jahr 2006 hat die Stadt Hitzacker
(Elbe) die Trägerschaft mit einer 5-jährigen Zuschussgarantie durch den
Landkreis Lüchow-Dannenberg in Höhe von 35.000,00 € jährlich übernommen.
Dieser Zuschuss wird erstmalig im Jahr 2011 entfallen.
Die bisherigen Erfahrungen beim Betrieb des Archäologischen Zentrums
weisen auf, dass ein Großteil der Aufwendungen durch Umsatzerlöse
erwirtschaftet werden kann. Der Wegfall des Kreiszuschusses und die sich
auswirkende wirtschaftliche Situation wird das Archäologische Zentrum jedoch
nicht in die Lage versetzen, zukünftig kostendeckend zu arbeiten.
Um den Erhalt des Freilichtmuseums zu sichern und wettbewerbsfähig am
Freizeitmarkt zu platzieren, ist der „Schritt nach vorn“ durch Erweiterung der
Einrichtung erforderlich.
Aus diesem Grunde wurde ein Erweiterungskonzept erarbeitet, das die
Einrichtung eines Besucherzentrums, eines slawischen Dorfes mit Außenstationen
zu Handwerk und Technik, einem slawischem Boot als Ausbau des
Alleinstellungsmerkmals „Wasserfahrzeuge“ und eine Teilrekonstruktion der
slawischen Befestigung „Weinberg“ beinhaltet.
Das Konzept basiert auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen,
berücksichtigt das geänderte Besucherverhalten und erfüllt den Bildungsauftrag
des Freilichtmuseums.
Mit der Umsetzung des über einen Zeitraum von 5-6 Jahren geplanten
Projektes wird das Archäologische Zentrum Hitzacker in die Lage versetzt, seine
Besucherzahlen maßgeblich zu erhöhen und den Bekanntheitsgrad auszubauen.
Die Kosten werden voraussichtlich 4.447.000,00 € betragen.
Um Finanzierungsmittel einwerben zu können, sollte eine
Grundsatzentscheidung über die Erweiterung des Archäologischen Zentrums
Hitzacker getroffen werden.
Durch den „Schritt nach vorn“ wird es nach Auffassung der Museumsleiterin
Ulrike Braun möglich sein, den Leuchtturm „Archäologisches Zentrum Hitzacker“
zu erhalten.
Ratsherr Schomann begrüßt grundsätzlich das Erweiterungskonzept, spricht sich
jedoch gegen die Nutzung der Fläche am Hitzacker See aus, da sie für viele
Veranstaltungen genutzt wird.
Frau Braun weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das slawische
Dorf so angelegt sein wird, dass ein Dorfplatz für Veranstaltungen zur Verfügung
steht. Sie würde sich freuen, wenn Veranstaltungen wie Open-Air-Konzerte,
Japanisches Lampionfest u dgl. zukünftig im slawischen Dorf stattfinden würden.
Auch Ratsherr Zühlke befürwortet das Erweiterungskonzept, das darauf
ausgerichtet ist, das Archäologische Zentrum Hitzacker als
Alleinstellungsmerkmal zu erhalten. Auf dieses Alleinstellungsmerkmal kann im
Tourismus nicht verzichtet werden. Seines Erachtens kann eine
Grundsatzentscheidung jedoch noch nicht getroffen werden, da Aussagen zu
Betriebs- und Folgekosten, Personalbedarf, Qualifikation und
Einnahmeerwartungen nicht vorliegen.
Nach eingehender Beratung fasst der Ausschuss auf Antrag des Rh Ratsherr
Zühlke (1.) und des Rh Mertins (2.) folgende
Vorsitzender Mertins unterbricht die öffentliche Sitzung um 19.49 Uhr und
erteilt Herrn Waldemar Nottbohm das Wort. Herr Nottbohm schlägt vor, in
Hitzacker (Elbe) ein europäisches Zentrum zu gründen.
Die öffentliche Sitzung wird von Vorsitzenden Mertins um 19.50 Uhr wieder
eröffnet.
Beschlüsse:
- Zur nächsten Ausschusssitzung ist eine
Kalkulation der Folgekosten und Einnahmeerwartungen vorzulegen und dann
erneut über das Erweiterungskonzept zu beraten.
- Parallel dazu sind Vertragsverhandlungen mit dem Landkreis dahingehend aufzunehmen, die jährliche Zuschussgarantie von 35.000 € zur Sicherung des Alleinstellungsmerkmales Archäologisches Zentrum Hitzacker im Landkreis Lüchow-Dannenberg zu verlängern.